Spielanalyse: Machi Koro

Das Spiel Machi Koro, 2012 in Japan erschienen, wurde 2015 zum Spiel des Jahres gewählt. Inzwischen gibt es einige Erweiterungen (Nacht, Großstadt, Hafen), eine eigenständige Variante für Fußball und sogar eine Legacy-Version. Hier soll lediglich das Basisspiel Beachtung erhalten.

Das Spiel ist fesselnd und faszinierend. Auf den ersten Blick ist es ein ausgeglichenes Spiel mit vielseitigen Strategieoptionen. Leider sind diese am Ende doch nicht so variantenreich…

Drei Optionen stechen hervor:

  • auf Grund der Wahrscheinlichkeitsverteilung bei zwei Würfeln liegt der Fokus auf den Karten rund um die 7
  • die Möbelfabrik-Kombination mit Wald und Bergwerk – die Zahlen 5, 8 und 9 sind nicht ganz in der Mitte, aber nahe dran
  • sich auf einen Würfel konzentrieren: die Häufigkeit der möglichen (reduzierten) Ereignisse ausnutzen

Vom strategischen Ansatz liegen die ersten beiden Ansätze nah beieinander. Um sich auf die „7“ zu konzentrieren, werden ein paar Wälder (5) gekauft, vielleicht noch eine der lila Karten, um dann möglichst schnell in die 7, 8 und eventuell die 9 zu investieren. Und zwischenzeitlich natürlich den Bahnhof aufbauen. Für die Möbel-Kombo werden vorrangig die drei relevanten Karten gekauft.

Die Boni der Großprojekte legen nahe, dass sich der Spieler auf zwei Würfel stürzt. Zwar sind die ausgeschütteten Belohnungen der höheren Nummern groß, jedoch ist hier (zumindest anfangs) der Besitztum noch lückenhaft – folglich ist dies eine Strategie mit Risiko. Das Spiel ist meist zu Ende, bevor ein Spieler alle Nummer abdecken kann. Leider ist damit der simpelste Ansatz wohl auch der effektivste, denn bis ein Spieler ein effektives Netz aus Karten von 2 bis 12 hat, ist das Netz der Karten 1 bis 6 bereits doppelt und dreifach aufgebaut.

Der schnellste Weg bei zwei Würfeln im Durchschnitt mehr Ertrag zu erzielen braucht (je nach Spieleranzahl) mindestens vier Züge. Dies würde jedoch bedeuten, dass es quasi keine Ertragssteigerung für das Würfeln mit einem Würfel gibt. Die anderen Spieler können ihren Vorsprung ausbauen. Ein etwas langsamerer Umstieg (Investitionen in 2 und 5) sichert Gewinne und bereitet den Umstieg vor. Aber auch hier hat der umsteigende Spieler Während dem Umstieg zwei oder drei Runden einen statistischen Nachteil.

Wer den optimalen Umstiegspunkt von einem auf zwei Würfel analysieren möchte oder einfach nur den „best buy“ herausfinden möchte kann dies mit der folgenden Excel-Tabelle tun: MachiKoro.xlsx.

Diese Tabelle betrachtet den durchschnittlichen Gewinnzuwachs in Abhängigkeit der Spieleranzahl, deren Würfel-Anzahl und der bereits gekauften Karten. Es wird jedoch nur der Einfluss des nächsten Zuges analysiert. Langfristige Analysen (die Frage, welche Karten gekauft werden müssen, um in X Zügen den größten Ertrag erzielen zu können) werden nicht automatisiert durchgeführt.

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